Mögliche Folgen eines Investoreneinstiegs

Grüßt euch, Rasenballsportler*innen!

Mit der heutigen Flyeraktion möchten wir euch über die aktuelle Debatte rund um einen möglichen Investoreneinstieg in der DFL informieren, da es eine Vielzahl von Gründen gibt, die die Gemüter derzeit erhitzen. Denn ein solcher Einstieg birgt durchaus Gefahren, die auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz deutlich werden und die selbst für uns, mit Champagner und Klatschpappen ruhiggestellten RBern, das Glas zum Überlaufen bringen könnten:

  • Ignoranz gegenüber Großteil der Fans: Eine quasi nicht vorhandene Informationskampagne und kurze Vorlaufzeit im Vorfeld der Abstimmung lassen den Eindruck entstehen, dass „die Basis“ hier bewusst außen vor gelassen werden sollte. Die wenigen Vereine, bei der eine Mitgliederversammlung tatsächlich noch Einfluss auf die Stimmabgabe hätte haben können, haben auch gewisse Fristen und einen nicht geringen Organisationsgrad, um eine solche Versammlung ins Leben zu rufen, weshalb es oft dazu kam, dass zwischen Vereins- und Fanebene kein Austausch stattfinden konnte. Das scheinheilige Geschwafel von Mitsprache der Fans, kann man sich dahingehend seitens der DFL auch schenken.
  • Hintergrund des Investors: Nach Stand des 15.02. ist lediglich das Private Equity Unternehmen CVC im Rennen. CVC kauft Unternehmensanteile, die nicht an der Börse gehandelt werden. Beispielsweise halten sie 85 % an der Parfümeriekette „Douglas“ oder die Mehrheit an „Breitling“. Außerdem besitzt das Unternehmen jeweils ungefähr 10 % an den französischen und spanischen ersten Ligen. Dortige Zustände, wie ein Supercup im saudi-arabischen Riad, sollten jeden deutschen Fußballfan alarmieren. Des Weiteren lautet ein Finanzier von CVC „PIF“, der saudi-arabische Staatsfonds. Das Sportswashing-Konzept, was solche Staaten verfolgen, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Hier legen wir euch nahe, euch persönlich noch mal mit einer kurzen Internetrecherche zu informieren, da eine weitere Vorstellung den Rahmen sprengen würde.
  • Einfluss des Investors: Laut DFL soll es eine „Rote Linie“ geben, die die Einflussnahme eines potenziellen Investors einschränkt. Damit sollen Horrorszenarien, wie Finalspiele im Ausland oder eine weitere Zerstückelung des Spieltags vorgebeugt werden. Doch wer garantiert, dass diese Linie für die gesamte Laufzeit des Deals konsequent durchgesetzt wird? Die Sehnsucht mancher Vereine nach externen Geldgebern lässt dabei nicht allzu viel Standhaftigkeit vermuten. Außerdem wird sich ein Investor nicht weniger als die totale Gewinnmaximierung als Ziel setzen, was gepaart mit dem Investment als Druckmittel durchaus Überzeugungskraft schafft, wenn sich in 10 Jahren mal um solche „roten Linien“ gestritten wird.
  • Intransparenz bei Abstimmung: Fall Hannover 96, bei dem die Vermutung nahe liegt, dass sich die Geschäftsführung der Weisung des Muttervereins entzogen und pro Einstieg gestimmt hat. Natürlich bleibt das eine reine Vermutung, obwohl der dadurch entstehende fade Beigeschmack hier sehr gut ins Bild des momentanen Agierens seitens der DFL passt.

Weitere Informationen findet Ihr hier:
https://nein-zu-investoren-in-der-dfl.de